Du betrachtest gerade 19. November „Welttoilettentag“

19. November „Welttoilettentag“

“ Toilets – a place for peace „

Die Sanitärversorgung ist zentral für Umwelt, Gesundheit, Bildung und Frieden

Mit dem Welttoilettentag am 19. November betonen die Vereinten Nationen die hohe Bedeutung der Sanitärversorgung für die menschliche Gesundheit, für den Umweltschutz und vor allem für den Schutz der kostbaren Ressource Wasser. In diesem Jahr steht der Welttoilettentag unter dem Motto Toilets – a place for Peace. „Eine gute Sanitärversorgung sichert den Menschen Privatsphäre und stellt vor allem für Mädchen und Frauen eine wichtige Grundvoraussetzung für Schule, Bildung und Arbeitsmöglichkeiten dar“, so Dr. Lisa Broß, Sprecherin der Bundesgeschäftsführung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall. „Mit dem Schutz der Gewässer vor Verunreinigung sichert die Sanitärversorgung aber auch die knappe Ressource Wasser und trägt damit wesentlich zur Vermeidung von Konflikten bei. Auch darum ist Toilets – a place for Peace ein sehr treffendes Motto für den UN-Welttoilettentag.“

Dem kann sich Lars Strehse, Geschäftsführer der AGL GmbH nur anschließen „Die öffentliche Abwasserentsorgung und Behandlung ist Kernbestandteil der Sanitärversorgung und keine Selbstverständlichkeit. Stets muss in den Unterhalt und die Modernisierung der Anlagen investiert werden. Wichtig ist dabei auch, dass öffentliche Toiletten diskriminierungsfrei zugänglich und in ausreichendem Umfang vorhanden sind. Das ist auch wichtig für alle Diejenigen die keinen festen Arbeitsplatz haben, wie z.B. unserer Mitarbeiter*innen die stetig an wechselnden Einsatzorten im Stadtgebiet Lüneburgs unterwegs sind aber auch z.B. für Kurierfahrer*innen usw..“

Wo in der Hansestadt Lüneburg öffentliche Toiletten zu finden sind und wo über die Initiative des Stadt-WC auch private Toiletten bei Bedarf genutzt werden können findest Du auf der „Toilettenkarte“ der Hansestadt Lüneburg.

hier kommst Du zur „Toilettenkarte“ der Hansestadt Lüneburg

Während weltweit trotz erheblicher Anstrengungen und Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten noch immer knapp 3,5 Mrd. Menschen keinen Zugang zu einer angemessenen Sanitärversorgung haben, sieht die Situation in Deutschland deutlich besser aus. Der Anschlussgrad der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation liegt mittlerweile bei 97,3 %, das Abwasser von 96,8 Prozent der Bevölkerung wird in zentralen Kläranlagen behandelt. Weitere 2,7 Prozent der Bevölkerung behandeln ihr Abwasser in Kleinkläranlagen. Die Entlastung der Gewässer von Nährstoffen, vor allem Phosphor und Stickstoff, ist gewaltig. Jährlich halten die deutschen Kläranlagen rund 315.000 Tonnen Stickstoff sowie knapp 50.000 Tonnen Phosphor zurück und schützen so die Flüsse und Seen sowie auch die Nord- und Ostsee vor Eutrophierung, einem übermäßigen Wachstum von Algen und Wasserpflanzen.

Arzneimittelrückstände

Analog zu Deutschland sind in den meisten Industriestaaten fast alle Bewohner an Kanalisation und Abwasserbehandlung angeschlossen. Technologien zur Entfernung von Arzneimittelrückständen aus dem Abwasser sind hingegen noch kaum verbreitet. Die verschiedensten Arzneimittelrückstände können in den Gewässern nachgewiesen werden. Pharmaindustrie und Wasserwirtschaft sind hier gefordert, gemeinsam Lösungen zum Schutz der Gewässer vor entsprechenden Einträgen zu entwickeln.


Sanitäreinrichtungen im öffentlichen Raum

Die Vereinten Nationen fordern einen angemessenen Zugang zu Sanitäreinrichtungen. In Deutschland und anderen europäischen Staaten ist dieser im privaten Bereich weitestgehend gegeben. Nachholbedarf sieht die EU aber im öffentlichen Raum. Die novellierte Kommunalabwasserrichtlinie fordert jetzt für alle Siedlungsgebiete mit mehr als 10.000 Einwohnern einen kostenlosen und insbesondere für Frauen sicheren Zugang zu Sanitäreinrichtungen im öffentlichen Raum. In allen Siedlungsgebieten mit 5.000 Einwohnern soll eine ausreichende Zahl von kostenlosen sanitären Einrichtungen in öffentlichen Gebäuden zur Verfügung stehen.

UN-Welttoilettentag

Der Welttoilettentag wurde erstmals 2001 von der Welttoilettenorganisation ausgerufen. 2013 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen einstimmig den 19. November den Welttoilettentag als Welttag der Vereinten Nationen erklärt. Bereits seit 2010 ist der Zugang zur Sanitärversorgung ein von den Vereinten Nationen anerkanntes Menschenrecht, gleiches gilt für die Versorgung mit Trinkwasser. Sowohl Trinkwasserversorgung als auch Zugang zu Sanitärversorgung sind zugleich wesentliche Elemente der Ende 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Sustainable Development Goals.