Mit der Inbetriebnahme einer neuen elektrisch und emissionsfrei betriebenen 5 Kubikmeter Kehrmaschine des Herstellers Bucher Municipal GmbH und eines 24 to LKW Abrollkippers des Herstellers MAN, kommt die AGL ihrer schon vor einigen Jahren getroffenen Zielsetzung den Fuhrpark bis 2025 auf ca. 75 % und bis 2029 auf ca. 95 % Zero-Emission-Antriebe umzustellen wieder ein Stück näher. Der Strom zum Betrieb der Kehrmaschine wird fast ausschließlich im betriebseigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt in dem das bei der Abwasserreinigung anfallende Klärgas, also Methan zur Wärme- und Stromproduktion verwendet wird. Das Treibhausgaspotenzial von Methan ist rund 25-mal höher als das von CO2. Im BHKW wird das Methan zu Strom, Wärme und dem weniger schädlichen CO2, aus den natürlichen Faulungsprozess des Abwassers und seiner biogenen Inhaltsstoffe, gewandelt. Somit fährt die Kehrmaschine mit lokal erzeugten, klimaneutralem Bio-Strom.
Der LKW mit Abrollkipper wird ebenfalls nahezu klimaneutral betrieben. Bereits zu Beginn des Jahres hat die AGL damit begonnen die Fahrzeugflotte anteilig auf den Dieselersatzkraftstoff HVO 100* umzustellen Nicht alle Fahrzeugtypen lassen sich aufgrund der Erfordernisse im Not- oder Katastrophenfällen, auf alternative Antriebe umstellen, da ein dauerhafter, ununterbrochener Einsatz, gewährleistet werden muss.
Bei den jetzt getätigten Neuanschaffungen handelt es sich um Ersatzinvestitionen für eine 23 Jahre alte mit Diesel betriebene Kehrmaschine und ein 18 Jahre alten, ebenfalls mit Diesel betriebenen LKW mit Abrollkipper.
„Auf beide Fahrzeuge haben wir sehnsüchtig gewartet und freuen uns darüber sie jetzt in Betrieb nehmen zu können“, so Georg Adolph Abteilungsleiter der Straßenunterhaltung & Stadtreinigung.
Die Stadtreinigung ist neben der Müllsammlung, der Schilderreinigung im öffentlichen Raum auch für die Reinigung der Straßen-, Geh- und Radwege, so der Plätze verantwortlich. Insgesamt werden ca. 350 Km stetig gereinigt. Dabei fallen jährlich rund 1600 Tonnen an Kehrgut an.
„Wir haben die neue Kehrmaschine so spezifiziert und im Vorwege auch getestet, dass sie täglich. bis zu 10 Stunden im Einsatz sein kann. Die Ladung findet dann jeweils in den Nachtstunden statt, so dass das Fahrzeug dann zur Arbeitsbeginn wieder einsatzfähig ist. Die Ersatzbeschaffung des LKW war insbesondere für den Winterdienst in der Hansestadt unerlässlich. „, so Frank Fugel Bereichsleiter des Betriebshofes der AGL.
Es handelt sich bei der Bucher Kehrmaschine CityCat VR50e um eine Kompaktkehrmaschine mit 3 Besensystem. Neben der konventionellen Besenreinigung, wurde auch eine Hochdruckanlage für die reine Nassreinigung von Flächen vorgesehen. Die Maschine wurde insbesondere für den Einsatz im innerstädtischen Bereich konzipiert und überzeugt durch ihre Wendigkeit und geringe Baugröße bei einem beachtlichen Kehrvolumen von fast 5 Kubikmetern.
Der LKW mit Abrollkipper gehört mit seinen 24 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zu den Großfahrzeugen der AGL und wird ganzjährig für den Muldentransport eingesetzt. Das Fahrzeug kann auch mit einer Kranmulde versehen werden und verschiedenste Ladetätigkeiten ausführen. Darüber hinaus wird das Fahrzeug u. a. im Winterdienst eingesetzt. Im Winterdienst bearbeitet die AGL ca. 315 Km Straßen, Geh- und Radwege sowie Plätze und sorgt für die Verkehrssicherheit auch bei Schnee- und Eisglätte.
Mit dem Beschaffungsprogramm an Fahrzeugen mit Zero-Emission-Antrieb und dem Test von HVO100-Diesel erfüllt die AGL schon heute die gesetzliche Vorgabe der Clean-Vehicle-Directive der Bundesregierung, die bei Anschaffungen von Fahrzeugen im öffentlichen Sektor eine Beschaffungsquote von 38,5 % bei PKW und LKW bis 3,5 t bzw. 10 % bei LKW über 3,5 t mit emissionsfreien Antrieben vorschreibt.
Der Ausstoß an Treibhausgasen durch den Fuhrpark kann aufgrund der aktuell eingeleiteten Maßnahmen und der jetzt getätigten Anschaffung, in Bezug auf den Ausstoß in 2023 von jährlich 403 t CO2 auf 373 t CO2 , somit um rund 7,5 %, ab 2025 weiter reduziert werden.
Bei einer vollständigen Umstellung auf HVO-Diesel könnte langfristig der Ausstoß an Treibhausgasen durch den Fuhrpark auf jährlich rund 52 t CO2, somit weitere 87 %, reduziert werden.
„Die AGL verfügt, an der Feuerwache-Mitte an der Lise-Meitner-Straße, über eigene Kfz-Werkstätten und ist auch Ausbildungsbetrieb für Kfz-Mechatroniker*innen, so, dass wir die Fahrzeugwartungen und kleine Reparaturen im eigenen Betrieb durchführen können. Da wir somit nicht nur den eigenen Strom produzieren, sondern auch kosteneffektiv unseren Fuhrpark selber instandhalten, ergeben sich für uns nur geringe, vertretbare betriebliche Mehraufwendungen für den Betrieb der E-Kehrmaschine im Vergleich zum Dieselantrieb. In die neue E-Kehrmaschine haben wir rund 500.000 €, für den LKW mit alle seinen Anbaugeräten ca. 350.000 € investiert. Das Geld ist gut investiert, da wir nicht nur bilanziell den Ausstoß an schädlichen Gasen reduzieren, sondern wir mit der Kehrmaschine auch mit dem Fahrzeug wesentlich leiser in der Stadt unterwegs sind. Das ist auch für den Schutz der Gesundheit eine gute Sache.“, so Lars Strehse Geschäftsführer der AGL.